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Carlsquare M&A-Studie: Krise? Welche Krise? Investoren wieder heiß auf deutsche IT-Unternehmen

25 Jan 2010

Doch auch abseits der Börse wurde im Jahr 2009 wieder kräftig investiert. Nach einem Rückgang der Transaktionen im Jahr 2008 ist die Anzahl von Unternehmenskäufen und –verkäufen in der deutschen IT-Industrie wieder gestiegen und liegt auf dem Niveau von 2007. Im Jahr 2009 wurden 395 Akquisitionen von und Beteiligungen an deutschen Software-, Hardware-, IT-Service- und Internetunternehmen vermeldet (2008: 343 Transaktionen). Im Vergleich zu 2008 ist die Zahl der Transaktionen somit um 15,2
Prozent gestiegen. Das ergab eine Studie der Corporate Finance-Beratung Carlsquare (www.carlsquare.com).

Eine genaue Analyse zeigt jedoch, dass die veröffentlichten Transaktionsvolumina im Jahr 2009 gefallen sind, maßgeblich durch ein insgesamt geringeres Bewertungsniveau im Vergleich zu den Vorjahren. Der typische deutsche IT-Deal liegt bei ca. € 4,1 Mio.
Transaktionsvolumen (2008: € 5,1 Mio.). Ein Viertel aller Transaktionen liegt unter € 1 Mio. (2008: € 2,1 Mio.). Das M&A-Geschehen war also auch durch ein insgesamt niedriges Bewertungsniveau und damit durch attraktive Einstiegspreise aus
Investorensicht geprägt. Zudem sahen sich insbesondere im ersten Halbjahr viele Investoren zu Nachfinanzierungen bei ins Schlingern geratenen Portfoliounternehmen gezwungen.

Am stärksten im Fokus nationaler und internationaler Investoren waren die deutschen Internetunternehmen – 195 Mal schlugen deutsche und internationale Investoren in dem deutschen Internetsektor zu (90% nationale Investoren; 10% internationale
Investoren)! Dies ist auch einer sehr aktiven Business Angel-Szene zu verdanken, die eine Vielzahl von Internetunternehmen anfinanzieren. Bemerkenswert ist allerdings auch ein weiterer Trend innerhalb der Internetszene: internationale Investoren aus

Frankreich, Großbritannien und den USA entdecken die deutschen Internetunternehmen und investierten insbesondere in cash- und transaktionsnahe Geschäftsmodelle im eCommerce und Gaming-Bereich. So investierten die internationalen VCs Kennet Partners und Accel Partners € 10 Mio. in die Online-TShirtfabrik Spreadshirt, der amerikanische Risikokapitalgeber August Capital Partners stattete das Online-Auktionshaus Swoopo mit € 7,5 Mio. aus und ein von Balderton Capital angeführtes Investorenkonsortium investierte € 5,0 Mio. in das Online-Gaming Unternehmen wooga. Finanzinvestoren waren Auslöser von knapp 63% aller Transaktionen im Internetbereich (112 von 195 Transaktionen). Dass sich dieser Trend in 2010 fortsetzen wird, wurde gleich zum Jahresbeginn verdeutlicht: Anfang Januar hat sich der US-Investor TA Associates mit mehr als € 60 Mio. an dem Mailmarketing-Dienstleister eCircle beteiligt.

Auch große Strategen verstärkten ihre Aktivitäten im Internet-Bereich. Die Großtransaktionen wurden im Infrastrukturbereich von freenet ausgelöst, die Ihr DSLGeschäft und Strato veräußerten. Anfang Juli verkaufte die United-Internet- Tochtergesellschaft Adlink ihr Geschäft mit graphischer Online-Werbung an den französischen Konkurrenten Hi-media für € 29,4 Mio. Im September erwarb der Audatex-Mutterkonzern Solera eine Mehrheit an AUTOonline für ca. € 58 Mio. Das M&A-Jahr 2009 endete mit einer weiteren bemerkenswerten Transaktion: Der Burda-Verlag stärkte seinen Online-Bereich durch eine Beteiligung am börsennotierten Online-Netzwerk Xing. Rund 48 Mio. € ließ sich Burda die 25,1% an Xing kosten.

Übernahmen von und Beteiligungen an deutschen IT-Unternehmen werden in ca. 83 Prozent der Fälle auch von deutschen Unternehmen realisiert. Eine der größten Transaktionen war die Übernahme der IDS Scheer AG durch die Software AG im Juli 2009 für € 482 Mio. Die deutschen IT-Unternehmen konnten aufgrund ihrer technischen Expertise, ihres Kundenzugangs und ihrer hochqualifizierten Mitarbeiter jedoch auch in 2009 das Interesse zahlreicher internationaler Unternehmen und Investoren auf sich
ziehen. Die für deutsche IT-Firmen bedeutendsten ausländischen Käufer und Investoren kommen aus den USA, der Schweiz, Österreich und Großbritannien (zusammen 2/3 aller internationalen Käufer in Deutschland).

Finanzinvestoren zeichneten im Jahr 2009 für rund 55 Prozent aller Transaktionen an deutschen IT-Unternehmen verantwortlich (Anteil Finanzinvestoren am Gesamt-M&AMarkt 5 Prozent!). Haupttreiber waren hier Finanzbeteiligungen an deutschen
Internetunternehmen (124 Beteiligungen).


TOP TEN M&A Internetdeals 2009 in Deutschland

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Die umfassende Studie ist ab dem 15. Februar auf Anfrage unter info@carlsquare.com oder über die angegebenen Kontaktdaten erhältlich.

Über die Carlsquare GmbH:
Carlsquare begleitet Unternehmen und Ihre Gesellschafter bei strategischen Kapitalmaßnahmen, also Unternehmenskäufen oder –
verkäufen oder der Durchführung von Kapitalerhöhungen. Im Jahre 2009 hat Carlsquare 13 Transaktionen erfolgreich begleitet
(davon 7 aus dem IT-Umfeld) und belegt seit Jahren einen der vorderen Plätze im deutschen Corporate Finance Geschäft für
Transaktionen unter € 50 Mio.

Carlsquare sitzt in Hamburg, ist bankenunabhängig, hat elf Mitarbeiter und wird von zwei Partnern geführt. Carlsquare ist Mitveranstalter der führenden Präsentationsplattform für IT- und Internet-StartUps, der Venture Lounge (www.venture-lounge.de).

Ansprechpartner für weitere Informationen zu dieser Pressemeldung:
Carlsquare GmbH
Michael Moritz, Nikolas Diedrich, Joachim Krabbenhöft
Valentinskamp 24
20354 Hamburg
Tel. +49 (0)40 / 300836-0
E-Mail: info@carlsquare.com